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  • Kaffee in der Sonne

    Es ist Freitag, der 08. März 2024. Berlin gönnt uns einen Feiertag und genau wie an anderen im Kalender rot markierten Tagen, ist mein Friedrichshainer Kiez heute auffällig ruhig, obwohl die Straßen voller Menschen sind. Es muss an der Art liegen, wie sie sich bewegen. Ich habe das Gefühl, sie gehen langsamer. Und vor allem gehen sie nicht, weil sie irgendwo hin müssen, sondern einfach nur so. Manchmal bleiben sie auch stehen. Vor Schaufensterläden oder weil sie jemanden getroffen haben, den sie kennen, um sich gegenseitig zu fragen, wie es so geht. Und einige von ihnen setzen sich sogar hin. Für einen Kaffee in der Sonne und schließen dabei ihre Augen. Ich liebe diese Atmosphäre. Auf dem Tempelhofer Feld, meinem Lieblingsort in Berlin, gibt es diesen Vibe auch. Dort bekommt man ihn sogar von Montag bis Sonntag rund um die Uhr. Denn zum Feld geht man nur, wenn man Zeit zu verplempern hat. Wahrscheinlich ist es deswegen mein favourite Spot. Ein Flugplatz voller Menschen, die genießen. Wenn ich dort bin, macht es mich immer wieder glücklich, gerade eine von ihnen zu sein. Und auch, den anderen beim Zeit-für-das-was-sie-lieben-haben zuzuschauen. So entspannt sollte sich das Leben immer anfühlen. Aber geht das? Ich finde, auf den Versuch kommt es an. Ich unternehme ihn gerade, seit Montag. Letzten Sonntag hatte ich mir den ganzen Tag geblockt. „Me time recover“ steht in meinem privaten Kalender. Ich war die sieben Tage davor mit meinem Produzenten im Studio und wir haben an meinen Songs gearbeitet. Ich bin dann immer wie in einem Paralleluniversum und es gibt in dieser Zeit nichts anderes in meinem Leben. Der musikalische Entstehungsprozess verbraucht meine komplette mentale, emotionale und physische Energie. Ich glaube, ich will es auch so. Das macht mir gerade noch einmal bewusst, welchen Stellenwert Musik für mich hat. Da wird nichts halbherzig hingerotzt. Kunst bekommt alles von mir. Mich zu 100 Prozent. Dedication! It’s a thing. You can google it. Ich stehe dann morgens auf, skippe sogar meine morning routine mit Kaffee und Journal und bin zwischen 9 und 10 Uhr im Studio. Dann sind wir in unserer Blase. Wir hören, was wir am Tag vorher gemacht haben und schon verschlucken uns neue Ideen, die umgesetzt werden wollen und bis zum späten Abend unsere ganze Aufmerksamkeit bekommen. Zwischendurch haben wir stundenlang komponiert und recorded oder auch mal auf dem Boden gelegen und in die Deckenlampen gestarrt. Deep talks geführt und viel Quatsch geredet. Die Snackvorräte einer Großfamilie in Warp-Geschwindigkeit in uns verschwinden lassen und mindestens einmal am Tag habe ich es komplett verloren und mich minutenlang vor Lachen nicht mehr einbekommen. Es ist wild. Es ist intensiv und irgendwie nicht von dieser Welt. Ich treffe die albernste, aber auch wahrhaftigste Version meines Selbst. Ich liebe alles daran und dennoch brauche ich danach mal einen Tag Pause. Letzter Sonntag also, ein unendlich schöner Tag, an dem ich komplett absichtslos war. Eine Sache, die ich vor kurzem von meiner Therapeutin empfohlen bekommen habe, um einem stressbedingten Herzinfarkt oder einem Burnout von der Klippe zu springen. Ich habe seitdem ein paar dieser absichtslosen Tage ausprobiert und es ist eine der entspannendsten Methoden, die ich bisher kennengelernt habe. Ich habe an diesen Tagen nichts vor. Auch keine Freizeitaktivität und keine Verabredung. Kein Plan, keine Idee, gar nichts. Und ich befreie mich von der Notwendigkeit, umgehend auf Anrufe und Nachrichten antworten zu müssen. Und dann schaue ich von Moment zu Moment: Was will ich jetzt? Einen Kaffee. Okay. Ich stehe auf und mache mir einen Kaffee. Aber auf gar keinen Fall denke ich darüber nach, ob ich danach duschen gehe oder beim Trinken journal oder später noch meine Mum anrufe. Ich will jetzt einen Kaffee, ich mache mir jetzt einen Kaffee. Und wenn die Situation vorbei ist, frage ich mich wieder, was ich jetzt will. Und so hangle ich mich durch den Tag. Ich wiederhole mich, aber Sonntag war ein unendlich schöner Tag und ich habe ihn genau so stressfrei und entschleunigt gebraucht. Und dann war Montag. Und eigentlich hat sich gar nichts geändert und trotzdem alles. Ein Tag, der im Kalender anders heißt, als der davor und ich stehe wieder völlig unter Leistungsdruck. Mein innerer Monolog überschlägt sich. „Puh, eine Woche nichts anderes als Musik gemacht…soviel liegen geblieben…jetzt musst du richtig reinhauen…und xyz ist auch noch dazu gekommen.“ Es war Montag Morgen, ich konnte noch nicht einmal richtig aus den Augen schauen und mein Kopf war schon am Rattern. Nach fünf Minuten war ich um 100 Jahre gealtert vor lauter Cortisol. Zum Glück war mir das Gefühl von Sonntag noch sehr präsent und ich spürte den gravierenden Unterschied. Und zum Glück ist es mir mittlerweile wichtig, dass es mir gut geht. Ich beschloss kurzerhand, es mit dem Stress sein zu lassen, denn plötzlich war es ganz deutlich: Ich habe die Power, diese Entscheidung zu treffen. Ich habe in dem Moment ganz genau gespürt, dass ich alleine darüber entscheide, ob ich den Stressgefühls-Gang einlege oder nicht. Die Arbeit bleibt die gleiche, aber ich kann dabei entweder die Stirn in Falten legen, meinen Herzschlag erhöhen, schwitzen und graue Haare bekommen und mir innerlich panisch ununterbrochen runterbeten, was alles noch zu tun ist oder ich lasse es und mache die Dinge in einem entspannten Modus, eins nach dem anderen und brauche danach keine Thai-Massage, um meine Beton-Muskulatur wieder weich prügeln zu lassen. Und es hat echt funktioniert. Jeden Tag, bis heute. Vier Tage ohne Einknicken. Klingt wenig, aber wem das alltägliche Stress-Gefühl als ständiger Begleiter so gut bekannt ist, wie mir, weiß, dass das ein riesiges Achievement ist. Ich habe mich diese Woche unfassbar gut gefühlt. Weil ich es mag, wenn ich die Dinge schaffe, die ich machen möchte, aber auch, weil sich die Tage nicht so anstrengend angefühlt haben. Ich habe mehrere random Komplimente bekommen, dass ich gut aussehen würde und da ich mir nicht mehr oder weniger Mühe gegeben habe, als sonst, schreibe ich es meinem entspannten Gesichtsausdruck und der gelassenen Art zu. Zeit zu haben scheint nicht immer ein objektiver Fakt zu sein, wie voll der Kalender oder wie lang die To Do Liste ist, sondern manchmal auch eine subjektive Wahrnehmung, um nicht zu sagen, eine innere Einstellung. Ich glaube auch, dass wir uns gestresst fühlen, wenn wir unsere Zeit mit Dingen verbringen (müssen), die für uns gar nicht so wichtig sind und die uns die Zeit für die Dinge wegnehmen, die uns am Herzen liegen. Das hat mich dazu verführt, ein paar To Dos von meiner Liste zu streichen. Da viele der Projekte, an denen ich arbeite, von mir initiiert sind, habe ich ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit. Trotzdem verwunderlich, wie viel ich mir ausdenke, was zu tun wäre, dass mir gar nicht so wichtig ist. Vielleicht kommt es durch die Angst, weil ich natürlich auch das finanzielle Risiko für all das trage. Wie dem auch sei, diese Woche hat Kunst und Kreativität auch außerhalb des Studios wieder viel mehr Platz bekommen und die endlosen Stunden am Schreibtisch habe ich auf das Minimum verkürzt. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich weniger geschafft habe, aber definitiv habe ich MICH weniger geschafft. Der krönende Abschluss der Woche war ein spontaner ausgedehnter Morgenspaziergang an einem Feiertag, den ich normalerweise wie einen Arbeitstag behandle. Dabei habe ich mit einem alten Freund telefoniert und danach zufällig Xavi getroffen. Ein Singer-Songwriter, der mal Gast in meinem Podcast war und den ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Beide Unterhaltungen haben mir mehr gegeben, als jeder Haken auf einer To Do Liste mit Pflichten, die mir meine Angst diktiert hat. Und die Inspiration für eine neue Kolumne. Für die nächsten drei Tage verschwinde ich mit meinem Produzenten wieder im Paralleluniversum und tauche erst Dienstag wieder auf, wenn Friedrichshain bereits in vollen Zügen durch die Arbeitswoche hetzt. Ich habe aber so im Gefühl, dass ich mich in der nächsten Zeit davon nicht so beeindrucken lasse. Die innerliche stress free zone ist schon ein ziemlich angenehmer Ort, der mich überzeugt hat und bei dem ich gern weiter verweile. Ich empfehle, da mal vorbei zu schauen. Vielleicht an einem absichtslosen Sonntag oder einfach auf einen Kaffee in der Sonne. Einen entspannten Abend könnt ihr auf jeden Fall bei einem von Xavis Konzerten haben. Ab Montag geht seine Tour los. Ein paar Tickets gibt es noch, hat er gesagt. Check Tickets Unser damaliges Gespräch findest du auf meinem Youtube-Kanal. Podcastfolge mit Xavi Du mochtest diese Kolumne? 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  • Die Königin und die Sauce Hollandaise

    Donnerstag Abend, kurz nach 21 Uhr. Ich habe das Gefühl, endlich Feierabend machen zu können. Eigentlich wollte ich heute überbackenen Blumenkohl mit Kartoffeln und veganer Sauce Hollandaise essen, aber dafür hätte ich nicht den ganzen Tag zuhause durcharbeiten, sondern mir auch die geplante Pause mit dem Besuch beim REWE gönnen dürfen. Ich esse etwas anderes, ich schaffe keinen Einkauf mehr, bevor nicht irgendetwas auf meinem Teller und in meinem Magen liegt. Erschöpfter als gedacht sitze ich nach dem Dinner apathisch am Küchentisch. Ich sollte wenigstens noch das tägliche Schach-Rätsel lösen. Sonst verliere ich ja meinen Streak. Dame nach g2, Turm schlägt Dame. Bauer auf g2, König versucht zu fliehen, Springer auf f4, Turm auf h1, Schach Matt. Und ich auch. „Du warst heute wieder nicht draussen und hast dich bewegt. Und Bewegung und frische Luft sind wichtig für mentale und körperliche Gesundheit, das wissen wir doch mittlerweile.“ , höre ich mich in meinem Kopf sagen. Ich stimme meinen Gedanken zu und erinnere mich, dass ich diesbezüglich auch nicht mehr so fahrlässig sein wollte. Wohin soll man im Leben auch kommen, mit nur 273 Schritten pro Tag? Meine Health App hat da sicherlich eine Antwort drauf. Ich öffne stattdessen aber lieber die Balkontür, stecke meinen Kopf raus und atme tief ein. Ich will nur noch mal sicher gehen, dass es auch wirklich stimmt. Ja, tut es. Die frische Luft wird mir sehr gut tun und ich freue mich darauf. Außerdem, die Sauce Hollandaise über dem Blumenkohl. Für morgen dann wenigstens! Zuhause zu arbeiten bedeutet meistens, den Tag ungeschminkt in Jogginghose zu verbringen. Ob ich mein Leben deswegen nicht im Griff habe, habe ich mich tatsächlich schon oft gefragt. Nicht wegen Karl, sondern einfach, weil es in meinem Kopf so ist, dass ein normaler Mensch sich früh fertig macht und dann ordentlich angezogen zur Arbeit geht. Nur, weil ich das Haus nicht verlasse, muss ich mich doch nicht so gehen lassen! Oder denke ich das nur falsch? Ich meine, in Berlin fühlen sich viele Menschen mit einer Jogginghose gut angezogen. Ich versuche auch so lässig zu sein und sage mir, dass es okay ist, sie für den Einkauf anzulassen. Ist ja auch schon dunkel draussen. Der Weg zum REWE hätte gern doppelt und dreifach so lang sein können, so gut hat mir die frische Luft getan. Kurz hatte ich sogar Lust, ein Stück zu joggen. Aber was für ein Quatsch, mit einem Rucksack auf dem Rücken. Ich überquere den Parkplatz und sehe schon die Ladentür. Sie öffnet sich und zwei offensichtlich ineinander Verliebte kommen mir entgegen. Sie trägt Eyeliner und richtige Klamotten. Ich greife gedanklich nach einer Rechtfertigung. „Sie ist jung und vielleicht frisch verliebt, so wie sie ihn anschaut. Da hätte ich das auch gemacht. Als Teenager habe ich mir sogar Make-Up aufgelegt, um den Müll raus zu bringen.“ Meine Überlegungen überzeugen mich. Ich bin legitimiert. Für den Moment. Blumenkohl, Äpfel und frischer Spinat landen in meinem Einkaufskorb. Ich begebe mich auf die Suche nach der Sauce Hollandaise. Sie ist ausverkauft. Eine herbe Enttäuschung, gepaart mit einem gedanklichen Vorwurf: „Wäre ich nur mal heute Nachmittag gegangen, so wie es doch eigentlich geplant war. Hätte ich mal gehört.“ Den letzten Satz streiche ich schnell wieder. Es gibt Floskeln, die will ich einfach nicht von den Generationen vor mir übernehmen. Ich versuche noch kurz, mir den Umstand der fehlenden Signature-Zutat schön zu reden, aber es klappt nicht. Ich muss mir meine Niederlage eingestehen. Und als wäre es nicht schon genug gewesen, dass ich quasi umsonst noch mal los bin, läuft dann, gerade wie eine Kerze und stolz wie eine Königin, diese in meinen Augen überaus gut gekleidete und wunderschöne Frau an mir vorbei. Ich fühle mich instantly wie der Spinat in meinem Korb, nachdem ich ihn in der geöffneten Tüte zwei Wochen im Kühlschrank vergessen habe. Meine Gedanken überschlagen sich. „Sie ist bestimmt Tänzerin, weisst du? Sie hat bestimmt mal Ballett gemacht. Die haben immer so einen geraden Rücken und so eine gute Haltung. Und wahrscheinlich hat sie einen Job, bei dem sie so gut aussehen MUSS. Jeden Tag. Puh, auch anstrengend. Da kannst du doch wirklich nur froh sein, dass du das nicht musst. Du bist frei und sie ist es nicht…“ Ich habe schon längst abgeschaltet und will einfach nur schnell wieder nach Hause. Doch die Königin ist vor mir an der Kasse, legt natürlich nur gesunde Lebensmittel auf das Band und schwatzt auch noch kurz in einem freundlichen Ton mit der Kassiererin. Verdammt! Ich hatte gehofft, sie wäre wenigstens arrogant. Ich bekomme mich nicht mehr legitimiert. Sie ist einfach toll und ich bin es nicht. Doch die Dame an der Kasse scheint eine Art Engel zu sein. Sie drückt auch mir ein kurzes, freundliches Gespräch auf und für einen Moment gibt sie mir damit das Gefühl, vielleicht doch auch genauso viel Wert zu sein, wie die Königin. Ich nehme mich auf dem Nachhauseweg innerlich beiseite. Kann es sein, dass ich mich für mich schäme? Für meinen Körper? Für meine Kleidung? Ich habe nämlich gerade das Gefühl, dass ich nicht wirklich auf meiner Seite bin. Meine Fragen öffnen die Box der Pandora. Es ist noch viel schlimmer, als angenommen. Ich finde heraus, dass mir eine Menge Dinge peinlich sind, die ich zu verantworten habe. Ja, ich schäme mich für mich. Zuhause angekommen wage ich einen Versuch. Eine Idee, die mir spontan in den Kopf schießt. Ich fange an, mich bei mir selbst zu entschuldigen. Laut. „Entschuldige, dass mir die Klamotten nicht zusagen, die du für mich ausgewählt hast. Entschuldige, dass es mir nicht schnell genug geht, wie du mit deiner Arbeit voran kommst. Entschuldige, dass mir die Songs nicht gefallen, die du schreibst. Entschuldige, dass es mir nie reicht, wie viel Geld du verdienst. Entschuldige, dass ich nie mit dir zufrieden bin, obwohl du jeden Tag alles gibst, um meinen Ansprüchen gerecht zu werden.“ Mir rollen die Tränen über die Wangen. Jackpot! Ich erkenne meine Undankbarkeit gegenüber mir selbst. Ich sehe, vielleicht zum ersten Mal wirklich, wie hart ich arbeite. Wie mutig ich seit Jahren bin, mich ständig meinen Ängsten zu stellen, um weiter weg von meiner Comfort-Zone und näher an meine Träume zu kommen. Wie viel ich hustle, um all das zu erreichen, was ich erreichen möchte. Was ich alles gebe und auch, was ich alles aufgebe dafür. Ich trieze mich selbst und gehorche mir auch noch und doch bekomme ich von mir nichts anderes, als Kritik. Es reicht nicht. Es ist nicht genug. ICH bin nie gut genug. Ich bin baff. Das hätte ich nicht gedacht. Das habe ich nicht gesehen. Das war mir so alles nicht bewusst. Ich bin sofort bereit, das zu ändern und ihr mehr Wertschätzung zu geben. Denn, sie hat sie verdient. Sie hat sie wirklich verdient! Wie Hochhäuser am Horizont wird immer klarer, wie viel toller sie eigentlich ist, als ich Meckersuse. Sie ist so fleißig! Sie denkt an alles, was mir wichtig ist. Sie ist immer am Start. Sie kümmert sich. Sie initiiert, sie organisiert, sie zieht durch. Sie gibt sich alle Mühe der Welt. Und sie macht alles mit so viel Hingabe und Liebe. Für mich. Ich kröne sie zu meiner Königin und verspreche ihr, mich nie wieder undankbar zu zeigen. Am nächsten Morgen wache ich auf. Ich fühle mich erleichtert. Da ist irgendwie weniger Druck. Ich gehe ins Bad und will mir die Zähne putzen, doch die Zahnpasta ist leer. Ich rolle kurz die Augen, aber keine Minute später finde ich die neue Tube im Vorratsschrank. Natürlich! Sie hat schon lange daran gedacht, mir eine neue zu kaufen, damit ich nicht in Frischer-Atem-Not komme. What a woman! Ich gehe in die Küche und mache mir einen Kaffee, aus meinen Lieblingsbohnen, die sie seit Jahren für mich kauft. Ich schüttle den Kopf und sage innerlich immer wieder danke, danke, danke. Wie konnte ich all das die ganze Zeit nicht sehen? Als ich die Hafermilch aus dem Kühlschrank hole, schweift mein Blick durch die Fächer. Keine Sauce Hollandaise. Ich schmunzle. Und ich werde sie dafür heute auch nicht noch mal losschicken, denke ich. Denn in meinem Bauch liegt bereits, wonach ich mich eigentlich verzehrt habe. Ein bisschen mehr Liebe, für mich selbst. Du mochtest diese Kolumne? Hier kannst du "Karlies Kolumne" abonnieren und jeden neuen Beitrag automatisch in deinen Posteinang bekommen.

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